«Freudenberg-Schiefer»

Représentation et statut

Couleur RGB
R: 130 G: 150 B: 85
Rang
unité lithostratigraphique
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme local (informel)

Nomenclature

Deutsch
«Freudenberg-Schiefer»
Français
«Schistes du Freudenberg»
Italiano
«Scisti del Freudenberg»
English
«Freudenberg Schists»
Origine du nom

Hügel der Ruine Freudenberg (SG), NW Bad Ragaz

Variantes historiques

obersenone Schiefer (Blumenthal 1912), sandfreien Mergelschiefern des östlichen Badtobels (Oberholzer 1933), Freudenbergschuppe = Freudenbergserie p.p. (Leupold 1938), Freudenbergschiefer (Leupold 1938, Leupold 1942, Rutsch et al. 1966), Wang-Formation = Freudenbergschiefer (Bl. Vättis)

Links

Non synonymes

Description

Épaisseur
Mind. 50 m

Âge

Âge au sommet
  • Sénonien
Âge à la base
  • Sénonien

Géographie

Localité-type

Paléogéographie et tectonique

  • Crétacé de l'Helvétique
Termes génériques
Type de protolithe
  • sédimentaire

Références

Définition
Leupold Wolfgang (1938) : Die Flyschregion von Ragaz - Bericht über die Exkursion der Schweizerischen Geologischen Gesellschaft 1938 und Ergebnisse neuer Untersuchungen im Glarner Flysch Eclogae geol. Helv., 31/2, 403-428

S.418: Grosse Mächtigkeit von serizitischen, grauen Mergelschiefern mit Globotruncana stuarti. welche an der Brücke über den Saschielbach gut aufgeschlossen sind und den Hügel der Ruine Freudenberg aufbauen. Sie sind mit den bereits mehrfach angetroffenen „sandfreien Mergelschiefern des östlichen Badtobeis" identisch und man könnte diese obersenonen Schiefer [4] des Ragazer Flysches am besten mit dem kurzen Namen „Freudenbergschiefer" bezeichnen (46).

dazu: Leupold 1942: „Freudenbergschiefer". Knorrige oder flaserige, sammtige, nicht glatte, hellgrau anwitternde, dunkelgraue Mergelschiefer mit Globotruncanen, mit Übergängen in Kieselkalk und einzelnen Bänken von grauem, grobem Glimmersandstein. Aus der Ferne grau, feucht schwarz. Mindestens 50 m.

Révision
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

FREUDENBERGSCHIEFER (Senon ; Helvetikum)

W. Leupold (1939a): Die Flyschregion von Ragaz. Eclogae geol. Helv., 31/2, 1938: 418, Taf. 12.

Typlokalität: Freudenberg NW Bad Ragaz (Kt. St. Gallen), Koord. 756.200/208.550.

Mit dem Ausdruck Freudenbergschiefer belegte W. Leupold (1939) eine ziemlich mächtige Folge von obersenonen «serizitischen, grauen Mergelschiefern mit Globotruncana stuarti, welche... den Hügel der Ruine Freudenberg aufbauen. Sie sind mit den «sandfreien Mergelschiefern des östlichen Badtobels» identisch», die J. Oberholzer (1933: 430) beschrieben und auf der Karte (Spez. K. 63) speziell ausgeschieden hatte.

Schon in den kalkigeren «Tafelschiefern», welche die stratigraphische Unterlage der Freudenbergschiefer bilden, kommt neben «Globotruncana linnei» bereits Globotruncana stuarti vor. Es handelt sich also bei den Freudenbergschiefer wahrscheinlich um eine Vertretung des Maestrichtien. Während jedoch die Wangaequivalente im Blattengratkomplex des Glarner Kleintals und des Weisstannentals entweder aus Sandkalken oder feinsandigen Schiefern bestehen, die aber immer noch den schiefrigsten Wanggesteinen des helvetischen Deckenrückens (z.B. Seewelen) ähnlich sind, so enthalten die Freudenbergschiefer, die zweifellos noch südlicheren Fazieszonen angehören, bereits sandkalkige Platten sowie einzelne metermächtige Glimmersandsteinbänke und zeigen damit eine beginnende «Verflyschung» an. Zudem liegen über den «Freudenbergschiefern» nicht mehr transgressive, mächtige Nummulitenkalke, wie sie S Ragaz in den Steinbrüchen angetroffen werden, sondern das tiefste Alttertiär über den Freudenbergschiefern hat den Faziescharakter von groben Sandkalken mit Discocyclina seunesi angenommen. W. Leupold war deshalb ursprünglich (1939a) der Ansicht, dass diese Fazieszone innerhalb des «Ragazer Flysches» die südlichste darstelle. Inzwischen haben sich aber andere Interpretationsmöglichkeiten ergeben, indem es wahrscheinlich geworden ist, dass die auflagernden Sandkalke bei Ragaz nochmals die Fazieszone der Batöni-Sandsteinbank (>>>), den südlichsten Faziesstreifen des Blattengratkomplexes im Weisstannental, repräsentieren und die mächtigen Nummulitenkalkbänke im übrigen «Ragazer Flysch» eine erst noch südlicher sich anschliessende Faziesrekurrenz der «Einsiedler Nummulitenkalke» darstellen. Nach dieser von W. Rüefli (1959: 59-61) stammenden Idee wären deshalb die Freudenbergschiefer eine schon in der Unterlage der «Batönischichten», d.h. an der Grenze zwischen dem «Blattengratkomplex und der Uebergangszone des «Ragazer Flysches», einsetzende Ausbildung der obersten Kreide. Es würden sich darin erstmals positive Anzeichen jener «Verflyschung» des Maestrichtien einstellen, welche dann im südlich an die Ragazer Zone sich anschliessenden Ablagerungsbereich des Sardona-flysches zur grobklastischen Flyschsedimentation des Sideroliteskomplexes (>>>) führt. W. Leupold (1943: 256) hat denn auch schon die Bezeichnung Freudenbergschiefer auf «knorrige oder flasrige, sammetige, nicht glatte, hellgrau anwitternde, dunkelgraue Mergelschiefer mit Globotruncanen mit Uebergängen in Kieselkalk und einzelnen Bänken von grauem, grobem Glimmersandstein» übertragen wollen, welche in der Schichtreihe des Sardonaflysches als ein Uebergangshorizont zwischen den noch rein pelagischen Globo-truncanenmergeln (>>>) unten und dem Sideroliteskomplex oben, d.h. als ein Schichtglied, in welchem sich die «Verflyschung» der Oberkreide gegen oben allmählich durchsetzt, tatsächlich eine lithologische Aehnlichkeit zu den Freudenbergschiefer zeigt.

Diese Uebertragung des Ausdrucks Freudenbergschiefer in die Schichtreihe des Sardonaflysches wurde aber später von W. Rüefli (1959: 136) und R. Wegmann (1961: 125) übereinstimmend abgelehnt, mit dem Argument, dass der als Freudenbergschiefer bezeichnete Horizont des Sardonaflysches höchstwahrscheinlich älter sei als die Freudenbergschiefer der Typuslokalität; das zeitliche Aequivalent der Freudenbergschiefer im Sardonaflysch werde eher durch den «Sideroliteskomplex» dargestellt. Die beiden Autoren führten deshalb für jene Schiefer des Sardonaflysches, in denen sich der vertikale Uebergang von der pelagischen zu der grobklastischen Flyschfazies vollzieht, neue Lokalnamen ein: Foopassschiefer (W. Rüefli, 1959: 137), bzw. Rindermattlischichten (R. Wegmann, 1961: 124). Vgl. dazu auch den Art. Sardonaflysch, speziell die beigegebene Korrelationstablelle.

Literatur: J. Oberholzer (1933); W. Leupold (1939a, 1943); W. Rüefli (1959); R. Wegmann (1961).

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