Gwelber-Laui-Weid-Bergsturzablagerung

Représentation et statut

Couleur CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
instabilité de terrain
Usage
Ce terme est en usage.
Status
terme local (informel)

Nomenclature

Deutsch
Gwelber-Laui-Weid-Bergsturzablagerung
Français
Dépôt d'écroulement de Gwelber-Laui-Weid
Italiano
Deposito di frana di Gwelber-Laui-Weid
English
Gwelber-Laui-Weid rock avalanche deposit
Origine du nom

Laui (SG), E Enetbühl

Variantes historiques

Fels- und Bergsturzablagerung von Gwelber–Laui–Weid = Bergsturzmasse von Gwelber–Laui–Weid (Zaugg & Löpfe 2011)

Âge

Âge au sommet
  • Holocène
Âge à la base
  • Holocène

Références

Définition
Zaugg Alfred, Geyer Matthias, Rahn Meinert, Wessels Martin, Schlichtherle Helmut, Hasenfratz Albin, Burkhalter Reto (2008) : Blatt 1033/1034 Steckborn-Kreuzlingen. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 112

S.56: Fels- und Bergsturzablagerung von Gwelber–Laui–Weid (Sturzmaterial: miozäne bunte Nagelfluh)

Die grosse nacheiszeitliche Bergsturzmasse von Gwelber – Laui – Weid auf

der Südseite der Gössigenhöchi bei Ennetbühl entstammt der miozänen bunten

Nagelfluh der Kronberg-Gäbris-Schüttung am Südrand der Kronberg-Schuppe.

Der Bergsturz ereignete sich entlang einer mit ca. 20 ° nach Südsüdosten einfallenden

Schichtfläche (Taf. I, Profil 2) wohl im Zuge einer Felsrutschung. Dieser

Bergsturz hat das Luterental auf einer Strecke von rund 1 km vollständig zugeschüttet

und erreichte am Gegenhang bei Weid eine maximale Brandungshöhe

von ca. 970 m ü. M. Gemäss Keller (1974) bildete sich dahinter ein Stausee. In

einer

Bohrung bei Rietbad (Koord. 736.085/234.107, 920 m ü. M.) konnten unter

ca. 6,5 m Alluvionen, Bachschutt und Seesedimenten torfhaltige sandig-siltige Verlandungssedimente

bis 30,5 m Tiefe (= OK Fels) nachgewiesen werden. Aufgrund

der Pflanzenfunde von Picea abies (in 4, 5,9 und 22,6 m Tiefe), Salix sp. (6,4 m),

Fraxinus sp. (7,7 m) und Abies alba (19,2 m) schliesst Frei (1976) auf ein Maximalalter

der östlich der Bergsturzmasse abgelagerten Schichten in der Rietbadebene

von «jünger als jüngstes Atlantikum». Dies entspricht einem Mindestalter von

ca. 5000 a BP (vgl. Ehlers 1994) des Bergsturzereignisses.

Bei Oberlaui sind auf der Bergsturzmasse ebene Vernässungszonen ausgebildet,

die als Nackentälchen interpretiert werden. Vermutlich ist die Bergsturzmasse

im Bereich von Gwelber – Laui später, d. h. während des erosiven Durchbruchs der

Luteren durch den Bergsturzriegel, etwas nachgerutscht. Anhand des digitalen

Geländemodells (DTM-AV) lassen sich die komplexen morphologischen Strukturen

im Luterental zwischen Ennetbühl und Seebensäge deutlich erkennen

(Fig. 11). Im DTM sind die Ebene von Rietbad mit der mäandrierenden Luteren

sowie der tiefe Einschnitt der Luteren durch die teigartig aussehende Bergsturzmasse

von Gwelber – Laui – Weid gut zu erkennen. Im Norden zeichnet sich neben den dachziegelartig gestapelten Nagelfluhbänken auch das unruhige Relief der

verschiedenen Rutsch- und Sackungsmassen ab. Der Südhang des Luterentals

(Schattenhalbriet) ist wegen der wasserstauenden Wirkung des Grisigen-Mergels

stark vernässt und oft verrutscht, was sich ebenfalls im unruhigen Bild des digitalen

Geländemodells widerspiegelt.

Zwischen Chlosteralp, Stoffel und Ii befindet sich eine Vielzahl von Versickerungstrichtern,

die im Norden ein grosses, gegen Süden geneigtes versacktes

Nagelfluhpaket

begrenzen. Durch die Versickerungstrichter gelangen punktuell

bedeutende Wassermengen in die Tiefe und speisen so unterirdisch die Sackungsmasse.

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