«Neokom» der Falknis-Decke

Rappresentazione e statuto

Colore CMYK
N/A
Colore RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rango
unità litostratigrafia
Uso
Unità non usata
Status
termine scoretto (abbandonato)

Nomenclatura

Deutsch
«Neokom» der Falknis-Decke
Français
«Néocomien» de la nappe du Falknis
Italiano
«Neocomiano» della falda del Falknis
English
«Neocomian» of the Falknis nappe
Varianti storiche

Neocom (Trümpy 1916), Falknisneokom (Cadisch et al. 1919), Neokomflysch-Serie (Rutsch et al. 1966), Neokom-Flysch (Löpfe et al. 2018), Unterkreide

Descrizione

Potenza
200-250 m (Allemann 1957)

Referenze

Revisione
Rutsch R. F., ... (1966) : Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c

NEOKOMFLYSCH-SERIE
Unterkreide ; Penninikum (Schichtglied der Falknis-Decke)
F. Allemann (1957): Geologie des Fürstentums Liechtenstein (Südwestlicher Teil). Jb. Hist. Fürstent. Liechtenstein, 56 (1956): 175.
Synonym: Neocom D. Trümpy (1916: 112).
Typlokalität: Steinbruch am Strässchen 1 km SSE Triesen (Fürstent. Liechtenstein). Koord. 759.300/217.900.
Flyschartige, mächtige Folge von Fleckenkalken, Kieselkalken, Sandkalken, Breccien und Tonschiefern, die sich in der Schichtreihe der Falknis-Decke zwischen die Calpionellen-Kalke des Obertithons und die Tristelschichten des «Urgo-Aptien» (ob. Barremian-Bedoulian ?) einschaltet.
Der infolge seiner wechselvollen Zusammensetzung bei allgemein geringer Bankdicke durchaus flyschartige Habitus ist schon T. Lorenz (1901: 15) aufgefallen, der «in petrographischer Hinsicht» von einem «echten Flysch» sprach. Genaue Beschreibungen dieser Serie stammen von D. Trümpy (1916: 112) und F. Allemann (l.c.), wobei es Trümpy allerdings vermied, direkt von Flysch zu sprechen.
An ihrer Basis, über den obersten Niveaus der Calpionellenkalke, besteht die Neokomflysch-Serie aus einem ca. 10 m mächtigen Horizont von kleinzyklich gegliederten Feinbreccienhorizonten, die sich in eine noch durchaus Calpionellenkalk-artige Gesteinsfolge einschalten. Dieser Basishorizont wurde von Allemann als «Grenzbrekzien» abgetrennt, und der wie folgt charakterisierten «Hauptmasse des Neokoms» gegenübergestellt:
«Ueber den Grenzbrekzien sind die dichten, hornsteinführenden Obertithonkalke durch leicht mergelige Fleckenkalke ersetzt. Die Kieselkalkbänke nehmen an Zahl und Mächtigkeit nach oben hin rasch zu und dominieren im unteren Abschnitt des Neokoms. Die Bankmächtigkeiten betragen durchschnittlich 20-60 cm, erreichen gelegentlich mehr als einen Meter. Mit Kieselkalken wechsellagern mehr oder weniger stark kalkhaltige, dunkle Tonschieferlagen von 5-50 cm Mächtigkeit.
Die nicht selten sandigen Tonschiefer nehmen im mittleren Abschnitt des Neokoms Überhand, bei abnehmender Mächtigkeit der Kieselkalke. Zugleich ist eine Zunahme der Fleckenkalke zu konstatieren, deren Bankmächtigkeit durchschnittlich zwischen 5 und 20 cm liegt. Ein ausserordentlich rascher vertikaler Wechsel der hauptsächlichsten Gesteinsvarietäten: Kieselkalke, Fleckenkalke und Tonschiefer, ist festzustellen, was für die oberen zwei Drittel des Neokoms kennzeichnend ist. Dabei variiert die Mächtigkeit der einzelnen Glieder von Millimeterstärke bis zu 1 Meter und bewegt sich durchschnittlich zwischen 5 und 50 cm.
Selten (ca. alle 20-40 m) sind bis über einen Meter starke, feinbrekziöse «graded beds» zu beobachten. Deren komponentenreiche Basislagen gehen nach oben hin in stark echinodermenspätigen oolithischen Sandkalk über. Gelegentlich ist auch eine sandige Tonschieferfraktion im Dach der Kleinzyklen anzutreffen. Die Basistrümmer der «graded beds» erreichen selten cm-Grösse. Ueber die kristallinen Komponenten gilt das von D. Trümpy Gesagte. Glimmergneise und Phyllite sind häufig; das typische Kristallin der Malmtrümmer fehlt. Der lithologische Uebergang zu den höheren Tristelschichten ist ein allmählicher». (F. Allemann, 1957: 176-78).
Die Mächtigkeit der Neokomflysch-Serie beträt nach den Angaben von Allemann 200-250 m. Infolge ihrer inkompetenten Natur, die aus der häufigen Wechsellagerung harter und schieferiger Horizonte resultiert, wurde die Serie stark verfältet und lokal oft tektonisch angehäuft.
Leitende Fossilien konnten in der Neokomflysch-Serie bisher nicht gefunden werden. Die Datierung der Serie beruht somit einzig auf der Einstufung zwischen die fossilbelegten Serien im Liegenden und im Hangenden.
Es erscheint etwas gewagt, die in Frage stehende Unterkreide-Schichtfolge direkt als Flysch zu bezeichnen. Zwar ist die kleinzyklische Gliederung, wie sie für den Flysch charakteristisch ist, auch hier verwirklicht. Andererseits ist zu bedenken, dass die Mächtigkeit im Verhältnis zum rel. grossen Zeitabschnitt, der hier vertreten ist, für Flyschverhältnisse eher bescheiden ist. Im weiteren zeigen die darunter- und darüberfolgenden Serien keinerlei Flyschcharakter mehr, während es für echte Flysch-serien doch geradezu typisch ist, dass sie den oberen Abschluss einer stratigraphischen Kolonne bilden, deren Sedimentation in der Regel durch die nachfolgende Orogenese dann unterbrochen wurde.
Literatur: T. Lorenz (1901), D. Trümpy (1916), F. Allemann (1957).

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