Attiswil-Debrisflow-Ablagerung

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Darstellung und Status

Farbe CMYK
(12%,0%,16%,16%)
Farbe RGB
R: 190 G: 215 B: 180
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)

Nomenklatur

Deutsch
Attiswil-Debrisflow-Ablagerung
Historische Varianten
Attiswil-Debrisflow-Ablagerung (Bläsi et al. 2015)

Alter

Alter Top
  • Mittleres Pleistozän
Alter Basis
  • Mittleres Pleistozän

Paläogeografie und Tektonik

  • Hochterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Bläsi Hans-Rudolf, Gygi Reinhart, Gnägi Christian, Graf Hans Rudolf, Jordan Peter, Laubscher Hans Peter, Ledermann Hugo, Herold Thilo, Schlanke Sigurd, Burkhalter Reto, Kälin Daniel (2015) : Blatt 1107 Balsthal. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 139

S.96: In der Kiesgrube Attiswil-Hobiel steht im Hangenden des Attiswil-Schotters mit einer lateralen Ausdehnung von ca. 100 m eine mehrere Meter mächtige Debrisflow-Ablagerung an. Locker geschüttete, chaotische Partien mit Erratikern wechseln mit gut sortierten, z.T. schräggeschichteten kiesigen Lagen und Grundmoränenschmitzen. Vierzig Prozent der Kalkkomponenten sind gekritzt. Die Matrix ist sandig bis lehmig. Lithologisch entspricht dies einem randglazialen Sediment. Petrographisch ist die Attiswil-Debrisflow-Ablagerung durch gleiche Anteile von Sandstein und Alpenkalk in der Kiesfraktion charakterisiert: 8 % Kristallin, 14 % Quarzite, 38 % Alpenkalk, 37 % Sandstein. Dies stimmt mit dem Egghöchi-Till (Koord. 2623.365/1233.345 im Gebiet von Atlasblatt Murgenthal, dort aber nicht ausgewiesen) und der oberen Lage des Berken-Schotters in der Kiesgrube Heimenhausen-Hinterfeld überein. Im Dach bildete sich ein Zapfenboden, von dem noch der Bt-Horizont und bis 2 m tiefe Verwitterungskeile erhalten sind. Auffällig ist, dass die eingelagerten und aufliegenden Aaregraniterratiker, sogar ein ca. 10 m3 grosser Block, vollständig vergrust sind. Auch im Dach des Berken-Schotters in Heimenhausen-Hinterfeld (aufgrund erster OSL-Datierungen vermutlich aus der Beringen-Eiszeit) ist ein Zapfenboden aufgeschlossen (s. u.). Es könnte sich aufgrund der tiefgreifenden Bodenbildung somit um den Boden des Gondiswil-Interstadials handeln, der sich auf dem Substrat eines (späten?) Vorstosses der Beringen-Eiszeit entwickelte.
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