Lochsiten-Kalk

Zurück zu Gaffia-Schuppe

Darstellung und Status

Farbe RGB
R: 230 G: 240 B: 250
Rang
tektonisch-begrenzte lithostratigrafische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
Lochsiten-Kalk
Français
Calcaire de Lochsiten
Italiano
Calcare di Lochsiten
English
Lochsiten Limestone
Herkunft des Namens

Lochsiten = Lochseite (GL)

Historische Varianten

Lochseitenkalk (Rothpletz 1883), Lochseiten-Kalk = Calcit-Mylonite (Heitzmann & Auf der Maur 1989), Lochsiten-Kalk (Löpfe et al. 2018, den Brok et al. 2021))

Beschreibung

Mächtigkeit
1-6 m

Hierarchie und Abfolge

Obergrenze

Glarner Deckenkomplex

Untergrenze

Nordhelvetischer Flysch bzw. Schabell-Melange

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
  • tektonisch

Referenzen

Neubearbeitung
den Brok Bas, Caduff R., Kempf Oliver (2021) : Blatt 1174 Elm. Geol. Atlas Schweiz 1: 25 000, Erläut. 173

S.153: Der Lochsiten-Kalk wird in einen Unteren und in einen Oberen Lochsiten-Kalk unterteilt (Fig. 36; s. S. 76 ff.). Der Obere Lochsiten-Kalk bildet eine deutliche, etwa 25 cm mächtige Scherzone, wobei aufgrund der Korngrössenverkleinerung innerhalb der Scherzone meist von einem Mylonit oder vom Lochsiten-Kalkmylonit gesprochen wird (z. B. Schmid 1975).
(...)
Der Untere Lochsiten-Kalk wird typischerweise durch kuspat-lobate Falten («Walzen» gemäss Alb. Heim 1878) an der Unterseite und eine gerade Oberseite parallel zur Überschiebung charakterisiert (Fig. 36). Die steilere Runzelschieferung S2, wenn sie entwickelt ist, steht immer parallel zur Faltenachsenebene der kuspat-lobaten Falten. Die ältere Schieferung S1 wird durch sie verfaltet und bildet meist einen kleinen Winkel mit der Unterseite des Lochsiten-Kalks. Beide Schieferungen drehen in den oberen 10 – 20 cm des Lochsiten-Kalks in der Scherzone des Oberen Lochsiten-Kalks parallel zur Hauptüberschiebung. Nirgends sieht man S1 oder S2 durch die Scherzone des Oberen Lochsiten-Kalks schneiden. Die Scherzone ist demnach jünger als die Runzelschieferung S2 (vgl. Abschnitt Schieferung, S. 161 ff.).

  • Oberer Lochsiten-Kalk

    Rang
    tektonisch-begrenzte lithostratigrafische Einheit
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung

    Oberer Teil des Lochsiten-Kalkes, der eine spröde Scherzone bildet.

  • Unterer Lochsiten-Kalk

    Rang
    tektonisch-begrenzte lithostratigrafische Einheit
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung

    Unterer Teil des Lochsiten-Kalkes, der als kuspat-lobate Falten erscheint.

zum Anfang der Seite