«Leimern-Schichten»

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(21%,0%,63%,6%)
Farbe RGB
R: 190 G: 240 B: 90
Rang
lithostratigraphisches Member (Subformation)
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff

Nomenklatur

Deutsch
«Leimern-Schichten»
Français
«Couches de la Leimern»
Italiano
«Strati della Leimern»
English
«Leimern Beds»
Herkunft des Namens

Leimere (BE) im Habkerntal

Historische Varianten

ultrahelvetische Senonmergel auct., Leimernschichten (Kaufmann 1872 S.310, Moesch 1894, Tollmann 1985), Fukoidenschiefer (Arn. Heim 1907), couches de Leimern (Boussac 1910), Leimernschichten >< seewerkalkähnliche Kalke und Mergel (Vonderschmitt 1923), Leimernschiefer (Huber 1933), südhelvetische Modifikation der helvetischen Stad- oder Globigerinenschieferfazies = leimerenähnliche Fleckenmergeln mit Fucoiden und Globigerinen = Leimernmergel (Jeannet et al. 1935), Calcaire sublithographique à patine blanchâtre et pâte claire contenant des rosalines, des globigérines et de prismes d'inocérames = Turonien [Turonkalke] (Badoux 1945), Leimern-Schichten (Cadisch 1947, Alexander et al. 1965), Leimernschichten / Leimernmergel (Reber 1964), Leimernschichten = Leimernschiefer = Leimernfazies = Leimernkalk + Leimernmergel (Rutsch et al. 1966), Leimeren-Serie s.l. (Bayer 1982)

Beschreibung

Beschreibung

Intermediäre Fazies zwischen Foraminiferenkalk (Leimern-Kalk) und Globigerinenmergel (Stad-Fm.).

Mächtigkeit
Bis 150 m (Tollmann 1985)

Komponenten

Fossilien
  • Foraminiferen

Globotruncana elevata (Brotzen), Globotruncana arca (Cushman), Globotruncana calcarata (Cushman), Globotruncana rosetta (Carsey), Globotruncana contusa (Cushman) (Höfle 1972)

Hierarchie und Abfolge

Alter

Alter Top
  • mittleres Eozän
Alter Basis
  • Frühe Kreide
Datierungsmethode

Turon-Palaeocaen (Reber 1964); Neocomian - Mitteleozän (Bayer 1982); Campan-Maastricht + Alttertiär (Tollmann 1985)

Geografie

Geographische Verbreitung
Vorarlberg, Allgäu.
Typusregion
Habkerntal (BE)
Typlokalität
  • Leimere (BE), Habkerntal
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Koordinaten
    • (2629430 / 1174420)
    Notizen
    • <p>Typlokalität der Leimern-Schichten (Leimernkalk, Leimernmergel, Leimernflysch ; Kaufmann 1872, Rutsch et al. 1966, Gigon 1952)</p>

Paläogeografie und Tektonik

Paläogeografie
Ultrahelvetikum
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Kaufmann Franz Joseph (1886) : Emmen- und Schlierengegenden nebst Umgebungen bis zur Brünigstrasse und Linie Lungern-Grafenort. Beitr. geol. Karte Schweiz 24/1, 655 Seiten

S.310: Leimernschichten: Weissliche bis graugrüne Mergelschiefer, Kalke und Schieferkalke von seewenartiger Beschaffenheit, wechselnd mit rothen Gesteinen gleicher Art, oft auch mit beiderlei Farben im Verlauf derselben Schichten, wobei das Rothe im Graugrünen Flecken bilden kann, theils mit scharfer, theils mit verwaschener Begrenzung. Die Schichten... sind überall foraminiferenhaltig... Auch Lithothamnien kamen vor, ein kleiner Inoceramus und zwei arrodierte (vielleicht eingesehwemmte) Belemniten...».

S..552: Charakteristisch ist ein nie fehlender reicher Foraminiferengehalt, mit Anklang an die Fauna des Seewerschiefers (nähere Untersuchung vorbehalten).

Neubearbeitung
Trümpy Rudolf (2006) : Geologie der Iberger Klippen und ihrer Flysch-Unterlage. Eclogae geol. Helv. 99/1, 79-121

Eine weitere Bemerkung betrifft die hemipelagischen, grauen oder grünlichen, seltener roten Schiefermergel und Mergelkalke von jung-kretazischem bis früh-eocaenem Alter, welche oft Pakete oder Schollen in den Wildflyschen bilden. Sie werden allgemein als Leimeren-Schichten bezeichnet. Bayer (1982) hat gezeigt, dass die Leimeren-Schichten der Typuslokalität, bei Beatenberg am Thunersee, gut mit den Couches Rouges der proximalen Klippen-Decke und der Brekzien-Decke verglichen werden können. Dies trifft aber wohl kaum auf andere Vorkommen, z. B. im Iberger Wildflysch oder in der Liebensteiner Decke Vorarlbergs, zu. Wo wir im Folgenden diesen Begriff verwenden, handelt es sich immer um Leimeren-Schichten sensu lato.

  • «Leimern-Flysch»

    Name Origin

    Leimere (BE) im Habkerntal

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)
    Gültiger Begriff
    Leimern-Schichten
    Age
    mittleres Eozän
  • «Leimern-Kalk»

    Name Origin

    Leimere (BE) im Habkerntal

    Rang
    regionale Fazies
    Status
    informeller Begriff
    Kurzbeschreibung

    Heller grünlichgrauer dichter mikritischer Kalk, reich an Globotruncanen, der als Einlagerung im Habkern-Flysch oder oftmals aus ihrem stratigraphischen Verband (Olistholith-Masse) auftritt.

    Age
    Coniacien
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