Quattervals-Formation
Zurück zu Müschauns-DolomitDarstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,35%,94%,4%)
- Farbe RGB
- R: 245 G: 160 B: 15
- Rang
- lithostratigraphische Formation
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- informeller Begriff
- Diskussion des Status
Nomenklatur
- Deutsch
- Quattervals-Formation
- Français
- Formation du (Piz) Quattervals
- Italiano
- Formazione del (Piz) Quattervals
- English
- Quattervals Formation
- Herkunft des Namens
-
Piz Quattervals (GR), Zernez
- Historische Varianten
- Quatervals-Schichten = Quatervalsschichten = obernorisch + Pra-Gratà-Schichten (Hess 1953), Quattervals Formation + Pra-Grata Formation (Furrer et al. 1985)
- Nomenklatorische Bemerkungen
- Rhät in Quattervals-Fazies p.p. (Spitz und Dyhrenfurth 1914), Rhät p.p. (Hegwein 1927)
Beschreibung
- Beschreibung
-
Dunkelgraue, dünnbankige, teilweise verkieselte, mergelige Kalke. Die Bänke zeigen homogene oder im Millimeterbereich laminierte Gefüge. Dolomit ist äusserst selten. Typisch ist das häufige Auftreten von intraformationellen Brekzien, Lumachellen, Dolomitisierungserscheinungen und Chertbildungen. Man findet Chert sowohl diffus verteilt im Gestein als auch konzentriert in 1−5 cm dicken Chertbändern, in Quarzsphärolithen von 0.5−2 mm Durchmesser und in silifizierten Fossilien. Die Komponenten der intraformationellen, monomikten Brekzien zeigen im Querschnitt oft eine rechteckige Form. Fossilien treten sowohl vereinzelt als auch angehäuft in Lumachellen auf: Ostracoden, Foraminiferen, Pelecypoden, Gastropoden (Worthenia contabulata), Echinodermen, Bivalven (Myophoria sp.), Ganoidfische (Paralepidotus ornatus).
- Mächtigkeit
- Bis zu 400 m (Hess 1953, Furrer et al. 1985, Trümpy et al. 1997) für die «Quattervalsschichten» ; möglicherweise bis 700-800 m für die gesamte Formation.
Komponenten
- Gastropoden
- Echinodermen
- Fische
- Mollusken
- Foraminiferen
- Bivalven
- Ostrakoden
Hierarchie und Abfolge
- Übergeordnete Einheit
- Untergeordnete Einheiten
- Hangendes
- Liegendes
- Obergrenze
- Diavel-Fm.
- Untergrenze
- Müschauns-Fm.
Alter
- Alter Top
-
- Spätes Norien
- Alter Basis
-
- Norien
- Datierungsmethode
-
Biostratigraphie mit Bivalven und Gastropoden (Furrer et al. 1985)
Geografie
- Typusregion
- Engadiner Dolomiten (GR)
- Typusprofil
-
-
Piz Quattervals (GR), Zernez
Merkmale des Ortes- Untergrenze
- typische Fazies
- Grat
- (2803550 / 1166125)
- Furrer et al. 1985 ... bis 2804125/1168425 (Obergrenze tektonisiert)
-
Piz Quattervals (GR), Zernez
Paläogeografie und Tektonik
- Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Bildungsbedingungen
- "subtidal, restricted lagoonal conditions" (Furrer et al. 1985)
Referenzen
- Erstdefinition
-
1953) :
Beiträge zur Geologie der südöstlichen Engadiner Dolomiten zwischen dem oberen Münstertal und der Valle di Fraéle (Graubünden). Eclogae geol. Helv. 46/1, 39-142
(
S.79: 3. Quatervals-Schichten (obernorisch; nach dem „Rhät in Quatervalsfazies" (Spitz und Dyhrenfurth 1914) umgetauft in Quatervalsschichten): Mächtige Folge schwarzer, weicher Kalkschiefer und härterer, heller anwitternder Kalkbänke, die vielerorts (z. B. Cima del Serraglio) bei der Abwitterung ein sehr charakteristisches, durch schmale Steilstufen segmentiertes Strukturbild ergeben. Spitz & Dyhrenfurth betrachteten diese Schichten als ein in einer besonderen Quatervalsfazies entwickeltes Rhät. Bis ca. 400 m.
- Neubearbeitung
- 1985) : Field workshop on Triassic and Jurassic sediments in the Eastern Alps of Switzerland. Mitt. geol. Inst. ETH und Univ. Zürich (N.F.) 248, 81 S. (
-
Crappa-Mala-Mergel
- Name Origin
-
Crappa Mala = «schlechte Wand» (GR), Val Cluozza, Zernez
- Rang
- lithostratigraphisches Member (Subformation)
- Status
- informeller Begriff
- Kurzbeschreibung
- Wechsellagerung von graubraunen Mergeln, schwarzen Tonsteinen, tonigen braunschwarzen dünnplattigen Kalken und hellgrauen, teils knolligen Kalken, im oberen Teil der Quattervals-Fm. Die Crappa-Mala-Mergeln sind überall tektonisiert. Es treten zudem reichlich Foraminiferen, Ostracoden sowie Limonitkonkretionen auf.
- Age
- Norien
-
«Quattervals-Kalk» s.s.
- Name Origin
-
Piz Quattervals (GR), Zernez
- Rang
- regionale Fazies
- Status
- inkorrekter Begriff (jedoch informell gebraucht)
- Kurzbeschreibung
-
Charakteristische kalkige Fazies des mittleren Teils (und Hauptmasse) der Quattervals-Fm.: Wechsellagerung von schwarzen Kalkschiefer und härteren, hell anwitternden Kalkbänken.
- Age
- Norien
-
Pra-Grata-Member
- Name Origin
-
Cima di Prà Grata (Italia), in der M.-del-Ferro-Gruppe
- Rang
- lithostratigraphisches Member (Subformation)
- Status
- informeller Begriff
- Kurzbeschreibung
-
Auffallend regelmässige Wechsellagerung von hell angewitterten, dickbankigen, mikrosparitischen Kalken und Dolomiten mit dünnbankigen, dunkelgrauen Kalken im unteren Teil der Quattervals-Fm. Die Kalke entsprechen mehr oder weniger denjenigen der Rest der Formation, mit denselben Brekzien und Verkieselungen. Die Dolomite gleichen denjenigen der Hauptdolomit-Fm., sind aber oft dünner gebankt. Häufig überwiegen in den tieferen Teilen des Pra-Grata-Mb. die Kalke und in den höheren Teilen die Dolomite.
- Age
- Mittleres Norien