Plateau-Schotter (Berner Seeland)

Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)

Nomenklatur

Deutsch
Plateau-Schotter (Berner Seeland)
Français
Graviers de Plateau (Seeland bernos)
English
Plateau Gravel (Berner Seeland)
Historische Varianten
Schotter auf den Molasse-Anhöhen = Plateauschotter (Nussbaum 1907), Plateauschotter (Beck 1938, Hantke & Wagner 2004, Isler 2005, Gruner et al. 2013), Hochterrassen-Schotter = Plateauschotter (Ledermann 1978)

Beschreibung

Beschreibung
Interglaziale Schotter die bis 640 m reichen (Beck 1938 S.193).

Hierarchie und Abfolge

Alter

Alter Top
  • Mittleres Pleistozän
Alter Basis
  • Mittleres Pleistozän
Datierungsmethode
ältere Riss-Eiszeit (Nussbaum 1907)

Geografie

Geographische Verbreitung
Seeland: Leehubel (Bachmann ----, Baltzer 1896, Nussbaum 1907), Grächwil, Surenhorn, Schüpfen, Büttenberg, Bucheggberg, Schnottwil, Wiggiswil. Jürasüdfuss: Lommiswil, Oberdorf, Langendorf, Riedholz (Bläsi et al. 2015).
Typusregion
Bucheggberg-Büttenbergplateau (BE)

Paläogeografie und Tektonik

  • Hochterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Nussbaum F. (1907) : Ueber die Schotter im Seeland. Mitt. natf. Ges. Bern 1907, 169-197

S.190: Die Plateauschotter liegen vielerorts bis 100 m über der Talsohle des Seelandes ; sie müssen demnach vor der Gestaltung der heutigen Talformen abgelagert worden sein. Sie sind auch vielfach ziemlich fest verkittet; allein sie zeigen einen verhältnismässig frischen Habitus 3) und wenig Spuren chemischer Zersetzung der Urgesteine, so dass sie aus diesem Grunde nicht in den ältesten, sondern eher in den mittleren Epochen des Eiszeitalters entstanden sein dürften. Die Plateauschotter bestehen im Gegensatz zu den Seelandschottern ausschliesslich aus Gesteinen des Aaregebietes und sind vielerorts diskordant von Moräne des Rhonegletschers aus der letzten Eiszeit bedeckt.
Neubearbeitung
Bläsi Hans-Rudolf, Gygi Reinhart, Gnägi Christian, Graf Hans Rudolf, Jordan Peter, Laubscher Hans Peter, Ledermann Hugo, Herold Thilo, Schlanke Sigurd, Burkhalter Reto, Kälin Daniel (2015) : Blatt 1107 Balsthal. Geol. Atlas Schweiz 1:25'000, Erläut. 139

Diese Bezeichnung wurde seit Nussbaum (1907) für eine variierende Reihe hochgelegener Lockersedimente zwischen Bern und Solothurn verwendet (s. a. Gruner 2012). Dem liegt die Vorstellung einer ursprünglich zusammenhängenden, der Molasse auflagernden glazifluviatilen Schotterdecke zugrunde, analog den früheren Vorstellungen über die Entstehung der Deckenschotter in der Nordschweiz. Die Rinnenmorphologie der Molasse im Liegenden weist aber auf eine Ablagerung entlang von Rinnen hin, allerdings aufgrund der Geröllmorphologie im Vorfeld eines Gletschers. Datierungen sowie eine umfassende stratigraphische und genetische Analyse stehen aus, wodurch erst wenige und unvollständige Grundlagen für Korrelationsversuche vorhanden sind. Eine Gesamtbeurteilung ist daher nicht möglich. Die Auswertung zahlreicher Bohrungen zeigt jedoch, dass diese Schotter Ablagerungen unterschiedlicher stratigraphischer Position und petrographischer Zusammensetzung umfassen.
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