Gams-Schichten
Zurück zu Rankweil-MemberDarstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,37%,37%,4%)
- Farbe RGB
- R: 245 G: 155 B: 155
- Rang
- Schichten (Submember)
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- informeller Begriff
- SKS-Notiz
-
Angenommen: aus hierarchischen und praktischen Gründen wird innerhalb der Garschella-Formation für mächtigere Einheiten der Begriff «Schichten» beibehalten.
- SKS-Datum
- 19.10.2006
- Diskussion des Status
Nomenklatur
- Deutsch
- Gams-Schichten
- Français
- Couches du Gams
- Italiano
- Strati del Gams
- English
- Gams Beds
- Herkunft des Namens
-
Gipfel der Gamserrugg (SG), S Wildhaus
- Historische Varianten
-
Gamserschichten = Gamser-Glaukonitsandstein (Heim 1910), Gamser Schichten (Felber & Wyssling 1979, Tollmann 1985, Föllmi & Ouwehand 1987), Gams Beds (Föllmi et al. 2007), Gams-Schichten
Beschreibung
- Beschreibung
-
Feinkörnige, oft bioturbierte Sandsteine, oft durch Tonlagen flaserig, dunkelgraue Anwitterung- und Bruchfarbe.
Die Gamser Schichten haben eine Mächtigkeit von wenigen Metern bis über 50 m und bestehen aus feinkörnigen, glaukonitführenden, tonhaltigen, oft bioturbaten Sandsteinen von einheitlicher Korngrösse. Charakteristisch ist die dunkle, grau schimmernde (Anthrazit-farbige) Anwitterungsfarbe und die dunkelgraue Bruchfarbe.
- Mächtigkeit
- 5 - 20 m, bis max. 70 m bei Räfis (SG) ; 0-13 m (Felber & Wyslling 1979)
Komponenten
mergelig, tonig
Hierarchie und Abfolge
- Übergeordnete Einheit
- Hangendes
Alter
- Alter Top
-
- Spätes Aptien
- Alter Basis
-
- Spätes Aptien
- Datierungsmethode
-
Ammoniten der hangenden und liegenden Fossilhorizonte.
Geografie
- Geographische Verbreitung
- Nord- und Mittelteil des südlichen helvetischen Bereiches: Vorarlberg, Ost- und Zentralschweiz.
- Typusregion
- Gamserrugg-Garschella (Churfristen-Alvier)
- Typusprofil
-
-
Fällen am Gamserrugg (SG), S Wildhaus
Merkmale des Ortes- Obergrenze
- typische Fazies
- (2743675 / 1224475)
- Arn. Heim 1910 S.258 Abb. 83 ; Basis nicht aufgeschlossen.
-
Fällen am Gamserrugg (SG), S Wildhaus
- Referenzprofile
-
-
Steinbruch Gampiun (), Rheintal
Merkmale des Ortes- typische Fazies
- Bohrkern
- Steinbruch, Tongrube
- (2754675 / 1223150)
- Ouwehand 1987 Profil AA
-
Steinbruch Gampiun (), Rheintal
- Point of interest
-
-
Garschella (SG)
Merkmale des Ortes- Untergrenze
- typische Fazies
- (2743525 / 1224100)
- Ouwehand 1987 Profil P ; Föllmi & Ouwehand 1987 Fig. 5b
-
Garschella (SG)
Paläogeografie und Tektonik
-
- Gault
- Kreide des Helvetikums
- Paläogeografie
-
North Tethyan Shelf (Helv.)
:
marge continentale européenne - Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
- Herkunftstyp
-
- sedimentär
- Metamorphose
- unmetamorph
Referenzen
- Erstdefinition
-
1913) :
Monographie der Churfirsten-Mattstock-Gruppe - Stratigraphie der Mittleren Kreide. Beitr. geol. Karte Schweiz 20/2, 123 Seiten
(
Beschreibung S.258: Braunschwarzer etwas mergeliger Sandstein mit Glaukonit, knorrig-schiefrig, im oberen Teil massiger
- Neubearbeitung
-
1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
GAMSERSCHICHTEN (Gargasien ; Helvetikum Ultrahelvetikum)
Arn. Heim (1910) in: Monographie der Churfirsten-Mattstock-Gruppe. Beitr. geol. Karte Schweiz, NF, 20/1: 227.
Typlokalität: Als Typlokalität sei das von Arn. Heim (1910a: 258) am Gamserrugg, einem Gipfel in der Churfirsten-Alvier-Kette, bei Teüen (5km SSE Wildhaus, Koord. 743.600/224.500) aufgenommene Profil gewählt.
Nach dem Gamserrugg benannter «schwärzlicher bis tuschbraun anwitternder, mehr oder weniger glauconitischer, knorriger, eisenschüssiger Sandstein, der von schwarzen tonigen oder mergeligen Schichten und Flasern durchzogen wird... Im Gesamthabitus erinnert das Gestein auffallend an den Eisensandstein im unteren Dogger». (Arn. Heim, 1913a: 339).
Die Mächtigkeit schwankt meist zwischen 5 und 20 m, schwillt aber gegen das St. Galler Rheintal beträchtlich an und erreicht mit 70 m bei Räfis ihr Maximum.
Die Gamserschichten liegen den Luiteremergeln (>>>) auf und gehen meist allmählich aus ihnen hervor. Sie werden überlagert vom bedeutend massigeren Brisisandstein (>>>).
An Fossilien werden aus diesen fossilarmen Schichten genannt: Tetragonites duvali (d’Orbigny) und Colombiceras tobleri Jacob. Arn. Heim stellt die Gamserschichten ins oberste Gargasien, in die Zone Ilb jacobs.
Die Gamserschichten sind auf den südhelvetischen Raum beschränkt. Zwischen dem Urnersee und dem Druesberg gehen sie in eine Echinodermen-Calcarenit-Fazies über; westlich des Urnersees lassen sie sich kaum mehr als selbständiges Schichtglied abtrennen. Doch erwähnt Arn. Heim (1920a: 447) Gamserschichten auch noch aus dem Ultrahelvetikum des Mont Bifé (Montsalvens), in welchen E. Gagnebin (1924: 25) Inoceramus Coquandi d'Orb. (=Aucellina gryphaeoides (Sowerby)) gefunden hat.
Synonyma: Gamser-Glauconitsandstein Arn. Heim 1910: 227; Schiefriger Grünsandstein H. J. Fichter 1934: 50.
Literatur: R. Blaser (1952), H. J. Fichter (1934), E. Ganz (1912), Arn. Heim (1910a, 1913a, 1920a, 1934), A. Ochsner (1921), J. Schoo (1922).
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