Freudenberg-Nagelfluh
Retour à St.-Gallen-FormationReprésentation et statut
- Couleur CMYK
- (0%,7%,36%,14%)
- Couleur RGB
- R: 220 G: 205 B: 140
- Rang
- unité lithostratigraphique
- Usage
- Ce terme est en usage.
- Status
- terme informel
Nomenclature
- Deutsch
- Freudenberg-Nagelfluh
- Français
- Poudingue du Freudenberg
- Italiano
- Conglomerato del Freudenberg
- English
- Freudenberg Conglomerate
- Origine du nom
-
Freudenberg (SG), Anhöhe südlich der Stadt St. Gallen.
- Variantes historiques
-
Freudenbergnagelfluh (Büchi & Hofmann 1945, Büchi 1955, Eugster et al. 1960), Freudenberg-Nagelfluh (Büchi & Hofmann 1945, Büchi 1955, Habicht 1987, Naef 2015), Basisnagelfluh des Helvétien = Freudenbergnagelfluh (Büchi 1957), erste Nagelfluhbank = Freudenberg-Nagelfluh = Freudenbergnagelfluh = Basis erster Zyklus (Büchi et al. 1965)
Description
- Description
-
Konglomerat (Kalknagelfluh) mit einzelnen Tonlagen an der Basis der St.-Gallen-Formation im Typusgebiet. Plattensandstein oder grauer Mergel treten manchmal an der Basis vor. Lokal besitzt die Freudenberg-Nagelfluh ausgesprochenen Seelaffe-Charakter (= Muschelnagelfluh).
- Épaisseur
- 1 - 20 m (Büchi & Hofmann 1945) ; 14 m in der Tiefbohrung St. Gallen (Naef 2015).
Composants
- gastéropodes
- bivalves
Pholaden, Pectiniden, Turritellen.
Hiérarchie et succession
- Unités sus-jacentes
- Limite inférieure
-
Transgressiv, lokal Erosion der höchsten Teile der OMM.
Âge
- Âge au sommet
-
- Burdigalien
- Âge à la base
-
- Burdigalien
Géographie
- Extension géographique
- Lässt sich als Geröllschnur bis zum Bodensee verfolgen.
- Région-type
- Umgebung von St. Gallen (Urnäsch, Sitter).
Paléogéographie et tectonique
-
- OMM-II
- Molasse
- Paléogéographie
- Bassin d'avant-pays nord-alpin
- Type de protolithe
-
- sédimentaire
- Conditions de formation
-
Fluviatil-terrestrisch bis litoral-brackisch. Starke Schüttungsarme des Ur-Rheines die aus der Hauptachse in das Senkungsfeld des unteren st. gallischen Rheintales und Bodensees abgelenkt wurden (Büchi 1955).
Références
- Révision
-
1987) :
Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b
FREUDENBERG-NAGELFLUH
OMM
Gutzwiller, A. (1883): Molasse und jüngere Ablagerungen. In: Gutzwiller, A. & Schalch, F.: Geologische Beschreibung der Kantone St. Gallen, Thurgau und Schaffhausen. - Beitr. geol. Karte Schweiz 1911, p.36.
Originalzitat: «Bevor man von St. Georgen kommend die Häuser von Mühlegg erreicht, führt die Strasse an einer von Westen kommenden Bodenwelle vorbei. (Sie) wird durch die Nagelfluhschicht erzeugt, welche den Nordabhang des Freudenberges bedeckt und deren Schichtenkopf die Rückenkante des Freudenberges selbst bildet.... Ihr unterer Teil setzt sich gegen Notkarsegg fort und erscheint dort an der Strasse St. Gallen-Speicher, sowie in dem Bächlein, welches durch das tiefe Tobel östlich vom Tivoli fliesst».
Synonyma: 3. Nagelfluhbank Büchi & Hofmann 1945a: 177; Basisbank des Helvétien Büchi 1950: 13.
Typlokalität und Typusprofil: Typlokalität ist der Freudenberg SE St. Gallen, LK-Blatt 1095 Gais, Koord. 747.400/253.950. Ein eigentliches Typusprofll ist nicht aufgestellt; bestaufgeschlossenes Referenzprofil an der Sitter bei Kübel, unterhalb des Zusammenflusses Sitter-Urnäsch (Büchi 1967b).
Lithologie und Mächtigkeit: Es handelt sich um schwach bunte Nagelfluh mit dem typischen Geröllbestand der >>> Hörnli-Nagelfluh. Es lassen sich verschiedene Schüttungsphasen rekonstruieren, die von kurzen Erosionsepisoden unterbrochen werden, so dass teilweise Nagelfluh auf Nagelfluh liegt. Regional lassen sich deutlich zwei starke Geröllschübe erkennen (Büchi 1950: 84). Die Mächtigkeit an der Sitter beträgt 20 m, an der Hub E St. Gallen noch 10 m; an der Goldach und weiter östlich bis an den Bodensee ist die Freudenberg-Nagelfluh nur noch durch im Plattensandstein eingelagerte Geröllbänder vertreten, bei Speck östlich Rorschach durch geröllführenden, fossilreichen Sandstein.
Stratigraphischer Verband: Liegendes: >>> Limnischer Zwischenkomplex, Hangendes: >>> Zone der Schiefermergel.
Verbreitung, Fazies und Paläogeographie: Die Freudenberg-Nagelfluh bildet einen vorzüglichen Leithorizont, der sich in wechselnder Ausbildung von der Herisauer Gegend bis über St. Gallen hinaus verfolgen lässt und als einzelne Geröllbänder noch südlich und östlich Rorschach zu erkennen ist. Hervorzuheben ist das Fehlen der Stromrinnenfüllungen des fluviatilen Bereichs im Sitterquerschnitt und weiter östlich, sowie das Auftreten von durch Pholaden angebohrten Geröllen im Sitter-Urnäschprofil (Hofmann 1948: 308) und von Ostreen bereits im Querschnitt von St. Gallen bei St. Georgen (Büchi 1950:44). Dadurch ergibt sich für die Freudenberg-Nagelfluh ein litorales bis neritisches Ablagerungsmilieu. Mit der Schüttung dieser Nagelfluh beginnt der erste der beiden Sedimentationszyklen des Helvétien, eine Transgression bedeutenden Ausmasses, die rasch nach W vordringt. Der transgressive Charakter ergibt sich deutlich aus der Tatsache, dass lokal der oberste Teil der darunter liegenden Schichten erodiert wird.
Fossilinhalt und Alter: Fossillisten von Makrofossilien mit Fundortsangaben bei Büchi 1950:44 und 1955:264,265. Es handelt sich um marine Pelecypoden und Gastropoden, sowie Haifischzähne. Die Freudenberg-Nagelfluh gehört zu den Schichten, die seit Mayer-Eymar (1872) auf Grund der Molluskenfauna ins Helvétien gestellt werden. Auf Grund der Arbeit von Rutsch (1929) wurde sie von Ludwig (1930a, b) als basaler Teil des Helvétien aufgefasst, doch besteht die Möglichkeit, dass die Helvetienbasis tiefer zu legen ist (vgl. Artikel >>> Mittlere Abteilung der oberen Meeresmolasse).
Literatur: Büchi 1950: 13, 16, 21, 44, 83, 84, Karte, 1955: 260, 264, 265, 270-272, 276-281, 284-286, 305-307, 309, Tf.XIII, 1957b: 34, 1967a: 46; 1967b: 513; Büchi & Hofmann 1945a: 176, 185 Tf. VIII; Eugster et al. 1960: 45; Falkner & Ludwig 1903: 512, 513; Gutzwiller 1883: 36; Hofmann 1948: 308, 312; Ludwig 1922: 168; Renz 1937b: 40, 42, 43; saxer 1943: 229, 231.
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- Principales publications
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2015) : Die Geothermie-Tiefbohrung St. Gallen GT-1. Ber. St. Gallischen Naturw. Ges. 92, 359-392(