Honegg-Nagelfluh

Darstellung und Status

Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
inkorrekter Begriff (nicht mehr verwendet)

Nomenklatur

Deutsch
Honegg-Nagelfluh
Français
Poudingue de la Honegg
English
Honegg Conglomerate
Herkunft des Namens

Gipfel der Honegg (BE), Eriz

Historische Varianten

Honegg-Nagelfluh (Haus 1937, Haldemann 1948, Habicht 1987, Jordi 2012), série de Honegg (Schroeder & Ducloz 1955), Losenegg- und Thun-Formation (Schlunegger 1995)

Beschreibung

Beschreibung

„Die Hauptmasse der Blueme-Honegg-Beichlen-Schuppe westlich der Emme wurde von Haus (1937) und Haldemann (1948) als Honegg-Nagelfluh beschrieben. Diese ca. 1700m mächtige Schichtfolge besteht aus bunter Nagelfluh mit auffällig vielen roten und grünen Granitgeröllen. Allerdings schwankt die Geröllzusammensetzung der Nagelfluh; stellenweise überwiegen Kalkgerölle die kristallinen Komponenten, wobei auch in kalkgeröllreichen Konglomeraten der Anteil an Kristallingeröllen immer über 10% liegt (Haldemann 1948). Die in die Honegg-Nagelfluh eingeschalteten Mergel- und Sandsteinlagen unterscheiden sich farblich von denen in der «Basalen Mergel-Sandstein-Zone». So tritt vor allem violetter bis braunroter, gelegentlich auch bläulicher, grüner oder schwarzer Mergel auf, während der Sandstein oft blaugrau, grünlich oder hellgrau ist. Typisch für den Sandstein ist sein Gehalt an Kohleschmitzen und kohligen Pflanzenresten.“ [Jordi 2012 S.27]

Mächtigkeit
500-600 m im Emmegebiet, 1200 m im zentralen Honegg-Gebiet (Habicht 1987), bis ca. 1700 m (Jordi 2012)

Komponenten

Fossilien
  • Pflanzen : Plantae

Sandsteinlagen führen Kohleschmitzen und kohlige Pflanzenreste.

Hierarchie und Abfolge

Untergeordnete Einheiten
Hangendes

Alter

Alter Top
  • spätes Chattien
Bermerkungen zu Top

MP28

Alter Basis
  • frühes Chattien
Bermerkungen zu Basis

MP27

Datierungsmethode

Massgebend für die Altersbestimmung der Honegg-Nagelfluh sind die Fossilfundstellen bei der Losenegg in Aussereriz (623270/181720 und 622370/181500), welche in die Säugetierzone MP27 zu liegen kommen (Engesser 1990), sowie die Fundstelle SEB6 im oberen Teil der Thun-Formation, die der Säugetierzone MP28 angehört (Schlunegger 1995). Somit liegt das Alter der Honegg-Nagelfluh im mittleren Bereich des Chattiens (= Übergangsbereich vom frühen zum späten Chattien).

Geografie

Geographische Verbreitung
Bei der Losenegg (BE) in Aussereriz.

Paläogeografie und Tektonik

Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Sequenz

Die Honegg-Nagelfluh stellt die Hauptmasse der Blueme-Honegg-Beichlen-Schuppe westlich der Emme dar. Weiter südlich wird die Honegg-Nagelfluh von Schlunegger (1995) in die Losenegg-Formation unten und die Thun-Formation oben gegliedert, wobei sich letztere durch einen hohen Anteil an Kristallingeröllen, speziell roten Graniten, auszeichnet und daher generell rötlich anwittert.

Referenzen

Neubearbeitung
Habicht J. K. A. (1987) : Schweizerisches Mittelland (Molasse). Internationales Stratigraphisches Lexikon Vol.1 Fasc.7b

HONEGG-NAGELFLUH (USM ; «Chattien»)

Haus, H. (1937): Geologie der Gegend von Schangnau im oberen Emmental (Kt. Bern). Ein Beitrag zur Stratigraphie und Tektonik der subalpinen Molasse und des Alpenrandes. - Beitr. geol. Karte Schweiz [N.F.] 75, p.12.

>>> Honegg-Serie

>>> Losenegg-Schichten

(...)

Die Honegg-Nagelfluh ist eine Wechsellagerung mächtiger Nagelfluhbänke mit grobkörnigen Sandsteinen, Mergelsandsteinen und meist violetten Mergeln. Die grössten Nagelfluhmassen, mit Bänken bis zu 30 m, finden sich im oberen Teil der Folge, in den nach S hin entwässernden Bächen. Die Nagelfluh ist im Allgemeinen bunt, grobkörnige zwischengeschaltete Sandsteine meist granitisch. Nach Haldemann (1948: 114) stammen die Gerölle (abgesehen von penninischen Gneisen, Diallagserpentinen und Quarziten) zum grössten Teil aus der Simmen- und Klippen-Decke und der ultrahelvetischen Flyschzone, worauf auch das Vorkommen von Habkerngranitgeröllen hinweist.

  • Thun-Formation

    Name Origin

    Thun (BE)

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Kurzbeschreibung
    Fächerförmige Abfolge von massigen, kristallinreichen Konglomeraten und Sandsteinen mit charakteristischer rötlicher Farbe.
    Age
    frühes Chattien
    • Gunten-Quarzitnagelfluh

      Name Origin

      Gunten (BE) am Thunersee

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      gültiger formeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Oberes Member der Thun-Formation bestehend aus Nagelfluhbänken mit grünlich-weissen Quarzitgeröllen und roten Granitgeröllen, sowie Sandsteinen mit Epidot als dominierendes Schwermineral.
      Age
      Chattien
    • Hünibach-Nagelfluh

      Name Origin

      Ortsteil Hünibach (BE) bei Hilterfingen, östlich von Thun

      Rang
      lithostratigraphisches Member (Subformation)
      Status
      informeller Begriff
      Kurzbeschreibung
      Unteres Member der Thun-Formation bestehend aus Nagelfluhbänken mit ausserordentlich vielen roten Granitgeröllen und Sandsteinen mit Epidot als dominierendes Schwermineral. Einzelne bunte Mergelzwischenlagen treten auch auf.
      Age
      Chattien
  • Losenegg-Formation

    Name Origin

    Hügel Losenegg (BE), im Aussereriz [LK-Bl.1208 Beatenberg]

    Rang
    lithostratigraphische Formation
    Status
    gültiger formeller Begriff
    Nomenclatorial Remarks
    non: Losenegg-Schichten (Beck & Gerber 1925)
    Kurzbeschreibung
    Fächerförmige Wechsellagerung von massigen polymikten Konglomeratbänken mit charakteristischen roten Granitgeröllen (max. 4%) und kreuzgeschichteten, linsenförmigen, tafeligen Sandsteinen mit zwischengeschalteten, stark gefleckten Ton- und Siltsteinen.
    Age
    frühes Chattien
    • Fossilhorizont Losenegg

      Name Origin

      Losenegg, an der Erizstrasse

      Rang
      biostratigraphischer Horizont
      Age
      spätes Oligozän
zum Anfang der Seite