«Karbonatreiche Molasse»

Darstellung und Status

Index
o3
Farbe CMYK
N/A
Farbe RGB
R: 125 G: 125 B: 125
Rang
lithostratigraphische Subgruppe
Gebrauch
Element ist nicht in Gebrauch
Status
obsoleter Begriff (nicht mehr verwendet)

Nomenklatur

Deutsch
«Karbonatreiche Molasse»
Français
«Karbonatreiche Molasse»
Italiano
«Karbonatreiche Molasse»
English
«Karbonatreiche Molasse»
Historische Varianten

«Chattien» auct., karbonatische Sandsteine, Formation der Karbonatreichen Molasse = Karbonatreiche Molasse (Müller 1971), Karbonatreiche Molasse (Stürm 1973, Frei 1979, Schlunegger 1995, Hantke 2006, Hantke et al. 2009)

Beschreibung

Beschreibung

„Die USM I (Chattien) im Gebiet des Atlasblattes Ricken wird lithologisch aus Mergel, Kalksandstein und Kalknagelfluh aufgebaut. Die Kalksandsteine und Kalknagelfluhschichten werden lithologisch der Speer-Stockberg-Schüttung zugewiesen und kommen nur in der subalpinen Molasse vor (vgl. a. Zaugg & Löpfe 2011).“ [Löpfe et al. 2012 S.16]

„Nach Habicht (1945a) sind die zwischen 2m und max. 20m mächtigen Nagelfluhbänke der Speer-Stockberg-Schüttung praktisch frei von Kristallingeröllen. Die maximale Geröllgrösse liegt bei ca. 15–20cm. Habicht (1945a) fasst die sedimentäre Geröllzu­sammensetzung der Kalknagelfluh (Speer-Nagelfluh) wie folgt zusammen: Flyschsandstein- und Hornsteinkalke, Triasdolomit, Fleckenmergelkalk, dunkler Kieselkalk, graue, feinkörnige Kalke, dunkle, feinkörnige Kalke (abnehmende Reihenfolge). Die Zusammensetzung weist stärkere Schwankungen auf." [Löpfe et al. 2012 S.18]

Mächtigkeit
Einzelne Kalknagelfluhbänke: 2–20 m

Hierarchie und Abfolge

Untergeordnete Einheiten
Untergrenze

Der Übergang aus der Molasse rouge vollzieht sich allmächlich durch immer häufigere Einschaltungen von Kalksandsteinen mit erhöhtem Kalzit- und Dolomitgehalt.

Stratigraphische Diskussion

Die Kalksandsteine und Kalknagelfluhschichten der «karbonatreichen Molasse», (mit ihrer sedimentären Geröllzusammensetzung) werden lithologisch der Speer-Stockberg-Schüttung zugewiesen (Habicht 1945).

«Granitische» Sandsteinbänke, die Kristallingerölle führen, kommen in der subalpinen Molasse untergeordnet in der Triangelzone und der Kronberg Schuppe vor. Im Gebiet der Triangelzone, d.h. nahe der Randunterschiebung können diese Kristallingerölle der Höhronen-Schüttung zugewiesen werden. Jedoch ist hier unklar, ob die Sandsteinbänke Teil der stratigraphischen Abfolge innerhalb der USM-I-Schichten sind oder ob es sich um tektonische Einschuppungen aus der USM II der aufgerichteten mittelländischen Molasse im Norden handelt. Der «granitische» Sandstein der Kronberg Schuppe wird hingegen der Rigi-Schüttung zugeschrieben (Habicht 1945).

Alter

Alter Top
  • spätes Oligozän
Bermerkungen zu Top

Kempf (1998) konnte den petrographischen Wechsel von USM I zu USM II magnetostratigraphisch mit der Chattien-Aquitanien-Grenze (ca. 23.8 Ma Jahre) korrelieren.

Alter Basis
  • Rupélien

Geografie

Geographische Verbreitung
Aufschlüsse entlang des Ernetschwilerbachs (SG)

Paläogeografie und Tektonik

  • USM-I
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär
Bildungsbedingungen

Fluviatilen Schuttfächersystem des Rigi-Rossberg-Schuttfächers

Referenzen

Erstdefinition
Müller Hans-Peter (1971) : Geologische Untersuchungen in der subalpinen Molasse zwischen Einsiedeln und oberem Zürichsee (Kt. Schwyz). Vjschr. natf. Ges. Zürich 116/1, 1-148

S.10: Als Formationsbezeichnung für das Liegende der Granitischen Molasse wird «Karbonatreiche Molasse» vor geschlagen. Ihr Lie gendes bildet die Formation der Molasse Rouge. Da Formationsbezeichnungen wie «Granitische Molasse» in erster Linie auf Grund sedimentpetrographischer Kriterien entstanden sind, liegt es nahe, auch bei anderen Molasseserien nach dem gleichen Prinzip vorzugehen. Da die Karbonatgehalte durch gehend sehr hoch sind, und weder in der UMM, OMM noch OSM derarti ge Durchschnittswerte erreicht werden, scheint diese Bezeichnung berechtigt zu sein.
Die «Karbonatreiche Molasse» wird als Äquivalent der von HOFMANN (1968: 35) als «vor granitische, stampische Molasseschüttungen» oder als «betont sedimentäre chattische Molasseserien» und von GASSER (1966: 738; 1968: 252) als «fluvioterrestrisches Stampian» bezeichneten Molasseablagerun gen aufgefasst. wobei diese Autoren auch die Formation der Molasse Rouge einbezogen.

  • Ebnat-Sandstein

    Name Origin

    Ebnat-Kappel (SG)

    Rang
    petrographische Fazies
    Status
    lokaler Begriff (informell)
    Kurzbeschreibung

    Harter, mittel- bis grobkörniger, oft kreuzgeschichteter Kalksandstein, der oft hellrote Feldspatkörnchen und -geröllchen enthält. Der Ebnat-Sandstein führt oft kohlige Pflanzenreste.

    Age
    Rupélien
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