Schmerlet-Formation

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(12%,0%,16%,16%)
Farbe RGB
R: 190 G: 215 B: 180
Rang
lithostratigraphische Formation
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
informeller Begriff
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
Schmerlet-Formation
Français
Formation du Schmerlet
Italiano
Formazione dello Schmerlet
English
Schmerlet Formation
Herkunft des Namens

Schmerlet = Schmärlet (SH)

Historische Varianten

Glazilakustrische Serie (Graf 1996, Keller & Krayss 2010), Klettgau-Sediment der Haseltal-Formation, Schmerlet-Formation (Graf & Hofmann 2000, Graf 2009, Graf 2024, Bl. Eglisau), Schmerlat-Formation (Müller 2010)

Beschreibung

Beschreibung

Preusser et al. 2011: Glaciers left complex sedimentary successions in the Rhine trough and the southerly channel, comprising till, lake deposits and gravel (‘Engiwald-Formation’ and ‘Schmerlet-Formation’), was not eroded during ice meltdown. Partial erosion in Oberklettgau was caused by meltwater flowing through a small valley (Engi). Later, meltwater discharge shifted to the south, causing initial incision of the present course of the River Rhine.

Alter

Alter Top
  • Mittleres Pleistozän
Alter Basis
  • Mittleres Pleistozän

Geografie

Geographische Verbreitung
Unterer Klettgau und Rheintal.

Paläogeografie und Tektonik

  • Hochterrasse
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Neubearbeitung
Graf Hans Rudolf (2024) : Stratigraphie der pleistozänen Ablagerungen im Hochrheintal zwischen Waldshut und Basel. Berichte der Landesgeologie 22

S.86: Die Schmerlet-Formation (Graf & Hofmann 2000) überlagert in weiten Gebieten des Klettgaus den Geisslingen-Schotter der Hagenholz-Vergletscherung (s. oben). Diese Einheit wird in Baden-Württemberg als Klettgau-Sediment bezeichnet und zur Haseltal-Formation gestellt. Es handelt sich um eine Abfolge von fluviatilem Sand, Stillwassersedimenten, Turbiditserien und geringmächtigen Schottersträngen (Graf 1996). Insgesamt kann sie als Ablagerung in einer Stausituation interpretiert werden, welche auf einen Eisvorstoss in den Bereich des untersten Klettgaus zurückgeht. Dabei lag das Gebiet zeitweise unter Wasser (Turbidite), zeitweise war aber auch das freie Abfliessen von Oberflächenwasser möglich (Schotterstränge). In Erkundungsbohrungen im Umfeld der Kiesgrube Reiherwald wurde in der Schmerlet-Formation über feinkörnigen Ablagerungen eine Abfolge von Sedimenten mit reichem organischem Anteil angetroffen. Anhand von Pollenuntersuchungen kam Peschke (1986) zum Schluss, dass diese auf einen temperierten Abschnitt, wahrscheinlich ein Interstadial, zurückgehen. Der Aufschluss wurde auch von Finck (1988) und Verderber (1992) beschrieben. Sie stellten fest, dass die gesamte Abfolge der Schmerlet-Formation von einem glazigenen Diamikt überlagert wird. Anhand dieses Beleges definierte Graf (2009a) den Reiherwald-Vorstoss. Brauch (1989) beschrieb eine vergleichbare Situation südlich des Glockenhofs bei Tiengen (auf der Karte von Taf. I nicht angegeben). Die Stausituation, welche die unteren Anteile der feinkörnigen Abfolge entstehen liess, stellte sich aber schon zu einem früheren Zeitpunkt ein, was auf eine frühere Eispräsenz im gleichen Gebiet schliessen lässt. Verderber (1992) nennt als Beleg dafür einen Moränenrest bei Breitenfeld (ausserhalb des Kartengebiets). Mit der Schmerlet-Formation vergleichbare Ablagerungen liegen auch im Schlüchttal nördlich von Gurtweil vor, welches bei diesen Eisvorstössen ebenfalls eingestaut wurde (Sawatzki & Laske 1997).

Wichtige Publikationen
Lowick Sally E., Buechi Marius W., Gaar Dorian, Graf Hans R., Preusser Frank (2015) : Luminescence dating of Middle Pleistocene proglacial deposits from northern Switzerland: methodological aspects and stratigraphical conclusions. Boreas
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