Sesvenna-Augengneis
Zurück zu S-charl-Sesvenna-DeckeDarstellung und Status
- Farbe CMYK
- (0%,0%,0%,100%)
- Rang
- lithostratigraphische Einheit
- Gebrauch
- Element ist in Gebrauch
- Status
- lokaler Begriff (informell)
Nomenklatur
- Deutsch
- Sesvenna-Augengneis
- Français
- Gneiss oeillé de la Sesvenna
- Italiano
- Gneiss occhiadino della Sesvenna
- English
- Sesvenna Augengneiss
- Herkunft des Namens
-
Piz Sesvenna (GR), SE Scuol
- Historische Varianten
- Sesvennagneis (Tarnuzzer & Grubenmann 1909, Rutsch et al. 1966), Sesvennagranitgneis (Wenk 1934)
Referenzen
- Neubearbeitung
-
1966) :
Alpes suisses et Tessin méridional. Lexique stratigraphique international, vol. 1 Europe, fasc. 7c
SESVENNAGNEIS (SESVENNA-GRANITGNEIS) (Ante-permisch ; Ostalpin) Chr. Tarnuzzer und U. Grubenmann (1909): Beiträge zur Geologie des Unterengadins: 74 f. Als Sesvennagneis bezeichnen Tarnuzzer- Grubenmann (1909) die granitischen Orthogneise der Sesvenna-Gruppe im östlichen Graubünden, die «ein ausgezeichnetes Beispiel der Gneisifizierung eines Granits, vorwiegend durch mechanische Einwirkung» darbieten. Je nach dem Grade derselben werden unterschieden: 1. eine grobkörnige, zweiglimmerige Varietät mit fast massiger Textur und deutlicher granitischer Reliktstruktur; 2. eine grob-lentikulare Varietät («Augengneis»), meist noch zweiglimmerig; die Augen, im Längsdurchmesser dm-lang, sind Mikrokline; viele Feldspäte sind ganz zertrümmert und zeigen in reinen Rändern Anfänge einer Regeneration; dazu kommt reichliche Neubildung von Serizit bis Muskovit, der die Augen umschmiegt; 3. gebogenschiefrige und ebenschiefrige Varietät: die Feldspäte und Quarze sind zu Lagen zerdrückt; die Schieferungsebene wird von Häuten neugebildeter farbloser Glimmer überzogen; der Biotit ist ganz oder beinahe verschwunden. Typ-Lokalität: P. Sesvenna, 13 km SE Scuol/Schuls (NLK BL 259; Koord. 826.700/177.000), und dessen Umgebung. W. Hammer (1912: 33; 1927: 27) hat das Gestein als «Porphyrgranit» (granito porfiroide), die umgebenden Gesteine als Muskovitgranite und -granitgneise sowie als Flaser- und Augengneise (siehe auch Hammer-v. John, 1909). Von Spitz- Dyhrenfurth (1915b) wurden die Gesteine als Zweiglimmergranitgneise ausgeschieden. Nach E. Wenk (1934b: 142) bilden die als «Sesvennagranitgneis» bezeichneten grobflaserigen Augengneise das mechanisch unversehrteste «Umbrail-Kristallin» (jetzt: Scarl-Kristallin). Sie entsprechen petrographisch vollständig den Flüelagranitgneisen (>>>) aus dem Altkristallin der Silvretta. Literatur: Hammer (1912, 1927), Hammer-v. John, (1909), Hess (1953), Inhelder (1952), Spitz-Dyhrenfurth (1915 b), Tarnuzzer-Grubenmann (1909), Wenk (1934 b).
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