«Neuwelt-Schichten»

Darstellung und Status

Farbe CMYK
(0%,0%,0%,100%)
Rang
lithostratigraphische Einheit
Gebrauch
Element ist in Gebrauch
Status
lokaler Begriff (informell)
Diskussion des Status

Nomenklatur

Deutsch
«Neuwelt-Schichten»
Français
«Couches de Neuwelt»
Italiano
«Strati di Neuwelt»
English
«Neuwelt Beds»
Herkunft des Namens

Neuwelt = Neuewelt = Neuenwelt (BL), Münchenstein

Historische Varianten

Neuwelt-Schichten (Merian 1821), Neuewelt-Schichten (Schmassman 1950-1952), Neuwelt-Schichten = Neuewelt-Schichten = Schichten von Neuewelt = pflanzenführenden Schichten bei der Neuenwelt = Pflanzenhorizonte der «Neuen Welt» (Waibel & Burri 1961)

Links

Beschreibung

Mächtigkeit
Ca. 15 m (Waibel & Burri 1961)

Komponenten

Fossilien
  • Pflanzen : Plantae

Equisetum, Pterophyllum

Alter

Alter Top
  • Späte Trias
Alter Basis
  • Späte Trias

Geografie

Typusregion
Baselbiet (BL)
Typlokalität
  • Neuewelt (BL)
    Merkmale des Ortes
    • typische Fazies
    Zugänglichkeit des Ortes
    • Bachprofil
    Koordinaten
    • (2613880 / 1264080)
    Notizen
    • Waibel & Burri 1961 (als Typlokalität deklariert): entlang der Birs, Unter- und Obergrenze sind nicht aufgeschlossen.

Paläogeografie und Tektonik

  • Trias des Juragebirges
Tektonische Einheit (bzw. Überbegriff)
Herkunftstyp
  • sedimentär

Referenzen

Erstdefinition
Merian Peter (1821) : Beiträge zur Geognosie. 1. Band: Übersicht der Beschaffenheit der Gebirgsbildungen in den Umgebungen von Basel mit besonderer Hinsicht auf das Juragebirge. Schweighauser'sche Buchhandlung (Basel)
Neubearbeitung
Waibel A., Burri F. (1961) : Jura et fossé rhénan - Juragebirge und Rheintalgraben Internat. Strati. Lexikon - Lexique Strati. Internat. I/7a, 314

Neuwelt-Schichten (Trias-Keuper)

P. Merian (1821): Uebersicht der Beschaffenheit der Gebirgsbildungen in den Umgebungen von Basel, mit besonderer Hinsicht auf das Juragebirge im Allgemeinen. Beiträge zur Geognosie l: 32-33, 39, und

H. Schmassman (1950/52): Das Keuper-Profil von Neuewelt. Tätigkeitsbericht natf. Ges. Baselland 19: 129-153.

P. Merian hat zuerst auf das Vorkommen von pflanzenführenden Schichten bei der Neuenwelt (SE Basel) aufmerksam gemacht und eine nähere Beschreibung der Aufschlüsse gegeben. Die gleiche Fundstelle wurde in jüngster Zeit von H. Schmassmann sehr detailliert untersucht. Er beschreibt von unten nach oben: 3,3 m rötlicher, glimmerhaltiger, feinkörniger Sandstein, nach oben in blaugrauen, massigen, wenig glimmerführenden Sandstein übergehend. 1,05 m hellgrauer, feiner Sandstein, lokal mit Konglomeratbänkchen von Kalkmaterial, sowie drei dünne Kohlenflötzchen (0.05-0.15 m); im untersten Teil der Sandsteine Reste von Equiseten. Ca. 6 m graue, feinsandige, glimmerführende Tone, z.T. feingeschichtet und beim Verwittern fein-blätterig; in der Mitte mit Equiseten und Pyrit. Ca. 2.7 m graue Tone mit Pterophyllium, Equisetes und andern Pflanzenresten; unten glimmerführend und sandig; zuoberst wechselnd mit kohligen Tonen und dünnen Kohlenschmitzen, sowie Pyrit. 1.25 m graue Tone, wovon die untersten 0.15 cm mit Pflanzenhäcksel auf einer Schichtfläche (Equiseten). Die Gesamtmächtigkeit beträgt somit ca. 15 m. Da weder das Liegende noch das Hangende direkt aufgeschlossen sind, herrschte lange Zeit Unsicherheit über die stratigraphische Stellung der Neuewelt-Schichten.

F. Von Alberti (1834: 112) rechnete diesen von P. Merian entdeckten pflanzenführenden Horizont zu der «Gruppe der Lettenkohle», also zu den tiefern Lagen des untern Keupers, welcher Auffassung sich O. Heer (1867, 1877), J.B. Greppin (1870: 14), K. Strübin (1901: 408-410) anschlössen. Demgegenüber wies F. Brombach (1903: 49-50), auf Grund eines Vergleichs mit dem Dinkelberggebiet, darauf hin, dass die Schichten von Neuewelt dem mittleren Keuper angehören. Diese, dann auch von K. Strübin (in A. Tobler, 1905) und E.W. Benecke (1906) als richtig anerkannte Auffassung, wurde von allen späteren Autoren bestätigt. Sie stützt sich besonders auf die Ergebnisse von Ed. Greppin (1905), der, wie auch später A. Buxtorf (1907) durch neue Aufnahmen des Birsbettes von Neuewelt eindeutig nachweisen konnte, dass die pflanzenführenden Schichten zum mittleren Keuper gehören und zwar zur Schilfsandsteingruppe.

Die Bezeichnung «Neuewelt-Schichten» ist vom Namen der Typ-Lokalität «Neuewelt» bei Basel abgeleitet. Diese liegt im Bereiche der Rheintalflexur, zwischen dem Birswuhr von Neuewelt (zur Abzweigung des St. Albanteiches) und der Strassenbrücke über die Birs, SE von Basel in der Gemeinde Münchenstein (Koord. 613.880/264.080).

Die Verbreitung der Neuewelt-Schichten ist ganz lokal und beschränkt sich nur auf die nächste Umgebung von Basel. Anderwärts im gleichen Niveau vorkommende pflanzenführende Schichten sind als Hemmiker Sandsteine (-Schichten) bekannt; siehe diese.

Eine monographische Darstellung aller damals bekannten Keuperpflanzen von Neuewelt und den übrigen Baselbieter Fundstellen gab O. Heer (1877), während alle seither gefundenen Pflanzen eine monogaphische Bearbeitung durch F. Leuthardt (1903-04) erfahren haben. F. Leuthardt beschreibt 17 Gattungen mit 23 Spezies, wovon die häufigsten sind: Baiera furcata Heer, Pterophyllum jaegeri Brogn., P. longifolium Br., Merianopteris angusta Heer, Pecopteris rütimeyeri Heer, P. steinmülleri Heer, Bernoullia helvetica Heer, Equisetum arenaceum Jaeger, E. platydon Brogn.

Wichtige Literatur: F. von Alberti (1834), A. Buxtorf (1907), Ed. Greppin (1905), O. Heer (1867, 1877), F. Leuthardt (1903/04), P. Merian (1821), H. Schmassmann (1950/52), K. Strübin (1901).

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